«Was diesen Abend außerdem zu einem Hingucker macht, ist Anna Siegrots Bühnenbild, in dem Regisseur Lee Beagley das Geschehen mit Schattenspiel und Figurentheater um surreale Traumebenen erweitert. In Richards Albtraum von der drohenden Niederlage gelingt das mit einem gigantischen Pferdeskelett, auf dem Richard thront, zugleich ganz oben und schon auf verlorenem Posten, besonders eindrucksvoll, bevor uns der Schluss umso nüchterner auf den Boden der Tatsachen holt: Die Autopsie Richards, bei der sich offenbar weit mehr Spuren brutalen Missbrauchs fanden ließen als Anzeichen einer Verkrüppelung, erinnert uns daran, dass Shakespeare, auch wenn sich seine Historiendramen durchaus an den geschichtlichen Geschehnissen orientierten, eben immer auch ein Dichter war – und ein Kind seiner Zeit.» (Kreiszeitung, 03.03.2014, Andreas Schnell)
«Beagley tappt nicht in die Falle der Dämonisierung. Sein Richard in Gestalt von Andreas Möckel ist erschreckend normal, erschreckend intelligent, erschreckent rational. [...]
Noch vor der hervorragenden Ensembleleistung besticht die Inszenierung indes durch ihre Bildhaftigkeit. [...] Der Tod gewinnt immer, bei manchen Ekeln lässt er sich nur länger Zeit. Pech für die Opfer, Pläsier fürs Publikum. Auf jeden Fall ein Knüller zum Shakespeare-Jahr.» (Nordsee-Zeitung, 03.03.2014, Sebastian Loskant)